Eisenerz/Eisenstein aus Lerbach
Am Samstag, den 5. April (2025) findet die Mitgliederversammlung des Förderkreises Königshütte Bad Lauterberg e.V. im Hotel Riemann in Bad Lauterberg statt. Wie in den Jahren zuvor startet die Mitgliederversammlung um 15 Uhr mit einem öffentlichen Vortrag. Unser erster Vorsitzender, Herr Hans-Heinrich Hillegeist, wird diesen Vortrag halten, Titel des Vortrags
Auf den Spuren historischer Harzer Eisenhütten
Was wissen Sie/wisst Ihr über Eisen? Zur Einstimmung ein paar - nicht allumfassende - Hintergrundinformationen:
Eisen ist ein natürlich vorkommendes chemisches Element mit dem Elementsymbol Fe (lateinisch Ferrum) und der Ordnungszahl 26. Das Element hat die Atommasse von 55,845 und zählt zur Stoffgruppe der Metalle. Es ist das vierthäufigste Element in der Erdkruste. Eisen ist nicht radioaktiv und bei Raumtemperatur fest. Der Schmelzpunkt von Eisen liegt bei 1538 °C, der Siedepunkt bei 3000 °C. Eisen gehört zu den unedlen Metallen. Wenn das Metall mit feuchter Luft in Verbindung tritt, gibt es eine Veränderung in der Struktur und Farbe, dieser Vorgang nennt sich Korrosion, wir kennen ihn alle als Rost.
Auf der Erde kommt Eisen zumeist in verschiedenen Erzen und Eisenmineralien. Der innere Kern der Erde besteht vermutlich aus einer Legierung mit einem Eisengehalt von 80 %.
Eisen ist ein auch essentielles Spurenelement für alle Lebewesen, d.h. es ist unbedingt notwendig für das Leben, sowohl für pflanzliches als auch tierisches Leben. Bei Säugetieren ist Eisen ein wichtiger Grundbaustein des Blutes, es liegt in Form von Hämoglobin in den roten Blutkörperchen vor und ist notwendig für den Transport von Sauerstoff. Der tägliche Bedarf an Eisen liegt bei einem erwachsenen Menschen zwischen 10 und 15 mg. Viele pflanzliche Lebensmittel enthalten Eisen, man denkt sicher gleich an Spinat, bei dem einst ein verkehrt gesetztes Komma dazu geführt hat, dass viele Kinder wegen des vermeintlich hohen Eisengehaltes Spinat vorgesetzt bekamen. Was man damals aber wohl nicht gewusst hat: Spinat (Eisengehalt 38 mg/kg) enthält Stoffe (wie die Oxalsäure), die die Aufnahme von Eisen im Körper hemmen. Aber auch der Verzehr von Milchproduckten sorgt dafür, dass Eisen im Darm schlecht resorbiert wird, auch wenn der ‚Blubb‘ aus Sahne, wie ihn die Werbung uns vermittelt, als etwas Gutes dargestellt wird. Kaffee, Schwarztee und Rotwein behindern ebenfalls die Aufnahme von Eisen. Im Gegensatz dazu fördert Vitamin C die Aufnahme des Spurenelements. Doch das nur am Rande.
Zurück zum Eisen als Erz:
Die Entdeckung der Eisengewinnung aus Eisenerz (in diesem Fall Roteisenstein) und Holzkohle (zur Verhüttung) wird den Hethitern zugeschrieben, einem frühen indoeuropäischen Volksstamm, der im 2. Jahrtausend im Vorderasien siedelte. Die Entdeckung erfolgte etwa um 1.400 v.Chr. Dieses Wissen um die Eisenverhüttung hüteten die Hethiter sorgsam als Geheimnis.
Nach dem Verfall des Hethiterreiches um etwa 1.250 v.Chr. breitete sich dieses Wissen nach Westen und Osten (Richtung Mitteleuropa bzw. Richtung Persien und Indien) aus.
Aber schon bevor Menschen in diversen Kulturkreisen lernten, Eisen aus dem Erz zu gewinnen, das auf der Erde zu finden war, nutzten sie das bereits vor der eigentlichen Eisenzeit bekannte Meteoreisen oder Meteoriteneisen, auch Himmelseisen genannt.
Die recht späte Verwendung von Eisen in den meisten Kulturen der Welt hing mit der sehr schwierigen Verarbeitung zusammen. Der komplizierte Verhüttungsvorgang, bei dem das Eisen wird aus dem Erz gelöst wird, erfordert das Wissen um die richtige Technik. Das Eisen muss auch, wenn es aus dem Erz herausgelöst war, weiterverarbeitet werden, bevor Werkzeuge daraus hergestellt werden können.
Jetzt noch ein paar Informationen zum Thema Eisen im heutigen Europa:
Um 800 v.Chr. löste der Gebrauch des Eisens den Gebrauch der Bronze in Mitteleuropa endgültig ab. Träger der neuen Kultur (Hallstatt-Zeit) sind die Kelten. Aus dem Wort "isaron", welches Kelten und Germanen gemeinsam kannten, wurden dt. "Eisen", engl. "iron" und irisch "iarann". Woher der lateinische Begriff "ferrum" stammt, ist noch nicht genau bekannt.
Übrigens: Eisen war eines der sieben Metalle der Antike, es war bei den Römern dem Kriegsgott Mars zugeordnet.
Heute findet Eisen aufgrund der magnetischen Eigenschaft auch in der Elektrotechnik Anwendung. So werden schwere Eisenkerne in Transformatoren eingebaut, um das Magnetfeld zu verstärken und zu bündeln.
Mit dem öffentlichen Vortrag verabschiedet sich Herr Hillegeist aus dem Förderkreis. Er gibt mit dem Datum der Mitgliederversammlung den Posten als erster Vorsitzender ab. Allerdings wird er als Ehrenvorsitzender dem Förderkreis die Treue halten. Viele Mitglieder sind ihm seit langer Zeit in Freundschaft verbunden. Zu seinem Vortrag Auf den Spuren historischer Harzer Eisenhütten sind Besucher sehr herzlich eingeladen. Wie bereits erwähnt: der Vortrag beginnt um 15 Uhr.
Eisenerz in Form von Jaspis - mit weißen Quarzadern