Faktorei

Das Faktoreihaus von 1736 ist eines der wenigen Gebäude, das noch aus der ersten Bauphase der Hütte vorhanden ist. Dieses Haus hat seit seiner Erbauung seine Funktion bis heute erhalten: In den oberen Geschossen lag früher die Dienstwohnung des Verwalters (Faktor, Oberfaktor, Administrator) der Königshütte. Parterre befanden sich die Büroräume, so wie es noch heute ist. 1914 bekam das Haus Zentralheizung und neue Leitungen für warmes und kaltes Wasser.

Auffallend ist, dass dieses Haus, wie auch die anderen alten Hüttengebäude, im Gegensatz zum offenen Fachwerk der alten Häuser von Lauterberg, verbrettert ist. Die Ursache dafür liegt bei dem damaligen Besitzverhältnis der Königshütte: Das gesamte Areal dieser Hütte war ein exterritoriales Gebiet der Berghauptmannschaft in Clausthal. Der damalige Berghauptmann Diede zum Fürstenstein gab seinen dortigen Architekten den Auftrag, eine neue Eisenhütte bei Lauterberg zu konstruieren. Die Hüttengebäude wurden dann im typisch Oberharzer Baustil geplant und auch gebaut. Im Oberharz ist diese Bauart wegen der kälteren Temperaturen erforderlich, im Lauterberger Gebiet wäre diese aufwändige Konstruktion nicht unbedingt erforderlich gewesen. Aus dieser ersten Bauphase liegen noch Baupläne für dieses Haus vor.

Über dem Haupteingang erkennt man das Geschäftszeichen der Königshütte: Schlägel und Eisen, umgeben von Eichenlaub und oben von einer Königskrone begrenzt.